Prädatorenmanagement zum Schutz der Wiesenbrüter

Prädatorenmanagement zum Schutz der Wiesenbrüter: Ein entscheidender Schritt für den Erhalt der Arte

Entlang der Altmühl sollen selten gewordene Vogelarten wie die Wiesenbrüter weiterhin gute Lebensbedingungen finden. Dazu hat der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen das Aktionsprogramm Wiesenbrüterschutz ins Natur- und Umweltprogramm integriert. Eine Maßnahme daraus ist das Prädatorenmanagement, das gemeinsam mit den Jägerinnen und Jägern im Landkreis umgesetzt wird.

Verschiedene Arten der Wiesenbrüter sind in den vergangenen Jahren unter anderem durch die Auswirkungen des Klimawandels aber auch durch die zunehmende Bedrohung von Raubwild stark gefährdet. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es insbesondere noch im Bereich zwischen Trommetsheim und Muhr am See bis ins Wiesmet hinauf wertvolle Brutplätze, die es zu erhalten gilt. Prädatoren wie Füchse, Waschbären oder Marder stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gelege und Jungvögel der Wiesenbrüter dar. Diese Tierarten plündern häufig Nistplätze und verringern die Überlebenschancen der Vögel dadurch erheblich.

Aus diesem Grund hat die Untere Naturschutzbehörde in Abstimmung mit der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen über die Mittel des Natur- und Umweltprogramms Betonrohrfallen beschafft und je zwei Fallen an die Jagdreviere im Wiesenbrütergebiet verteilt. Die Revierpächter werden dadurch bei der Bejagung der Bodenprädatoren unterstützt. „Als Jäger ist es unsere Verantwortung, die natürliche Balance zwischen den verschiedenen Tierarten zu wahren. Nur durch eine gezielte Regulierung des Raubwildbestandes können wir in die Prädationsrate eingreifen und so dazu beitragen, die Überlebenschancen der Offenlandarten zu erhöhen. Dies ist nicht nur im Interesse der Natur, sondern auch im Interesse einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Jagd und hilft die Populationen der vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter zu sichern“, erklären Diana Oster vom Jagdverein Gunzenhausen und Felix Prosiegel von der Jägervereinigung Weißenburg bei der Übergabe der Fallen an die Jäger.

Die Fallen werden regelmäßig vor Ort durch die Revierpächter überwacht, sind aber zusätzlich mit Fallenmeldern ausgestattet, so dass der Jäger oder die Jägerin sofort informiert wird, wenn ein Tier gefangen wurde.

Auch der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) unterstützt diese Maßnahme des Aktionsprogramms. Christoph Beckenbauer, Gebietsbetreuer des LBV, verdeutlicht: „So können wir mit der Jagd auf der einen Seite und den weiteren Schutzbemühungen seitens des LBVs auf der anderen Seite gemeinsam an besseren Voraussetzungen für das Heranwachsen von Jungtieren in unserer Heimat arbeiten.“

Eine weitere wichtige Maßnahme zum Schutz der Wiesenbrüter ist das Aufstellen von Gelegeschutzzäunen. Diese beschafft der Landkreis auch im Rahmen des Aktionsprogramms, der LBV wird die Zäune dann während der Brutzeit in Rücksprache mit den Flächeneigentümern um die Gelege aufstellen, um den Schutz zu erhöhen.

Um den Lebensraum weiter zu verbessern, werden auf ausgewählten Flächen entlang der Altmühl die Beweidungsflächen noch erweitert. Eine neue Beweidungsfläche wird derzeit am Storchenbiotop in Gunzenhausen geschaffen. Weitere folgen in den nächsten Monaten.

Durch die Unterstützung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) wird auch die Beschilderung im Wiesenbrütergebiet optimiert. Die Kommunalen Allianzen Altmühltal und Fränkisches Seenland-Hahnenkamm haben dazu Fördermittel im Rahmen des Regionalbudgets freigegeben.

„Die Mittel, die wir im Natur- und Umweltprogramm für den Wiesenbrüterschutz eingestellt haben, sind nachhaltig angelegt. Ich freue mich, dass wir dabei alle an einem Strang ziehen und so den Lebensraum der selten gewordenen Vogelarten verbessern können. Auch unser Projekt Klimaresilienz in Altmühlfranken wird die Lebensräume bedrohter Tierarten erhalten und optimieren. Die ersten Schritte sind getan, lassen Sie uns den weiteren Weg gemeinsam gehen“, freut sich Landrat Manuel Westphal.

Projekt „Klimaresilienz in Altmühlfranken“