Aktuelle Informationen zur Blauzungenkrankheit

Erste Fälle der Blauzungenkrankheit (BT) vom Serotyp 3 in den Niederlanden, Belgien und Deutschland aufgetreten.

Am 12. Oktober 2023 wurde der erste Fall vom Serotyp 3 auch in Deutschland nachgewiesen. Bis jetzt sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit Ausbrüchen bei kleinen Wiederkäuern und Rindern betroffen. Nach Einschätzung des FLI ist mit einer weiteren vektorbedingten Ausbreitung in den warmen Jahreszeiten zu rechnen. Derzeit ist gegen BTV-3 noch kein Impfstoff verfügbar, so dass die Tiere nicht wirksam gegen BTV-3 geschützt werden können.

Aufgrund der Seuchenausbrüche wurde der Status „frei von der BT“ für das ganze Gebiet der Bundesländer Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ausgesetzt. Das restliche Bundesgebiet gilt weiterhin als BT-frei.

Direkt betroffene Regionen verlieren den Status „seuchenfrei“ nach der Durchführungsverordnung (EU) 2021/620 der Kommission, was zu Handelsbeschränkungen für die betroffenen Regionen führen kann.

Die gesamten Niederlande und Belgien haben den Status „frei von BTV“ verloren.

Grundlegende Informationen zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease - BT) ist eine virusbedingte Krankheit der Schafe und Rinder, die anzeigepflichtig ist. Ziegen, Neuweltkameliden (u.a. Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer (z. B. Rehe und Hirsch) sind für die Blauzungenkrankheit ebenfalls empfänglich.

In Zentraleuropa und in Deutschland trat das Virus dieser ehemals "exotischen", anzeigepflichtigen Tierseuche (Ursprung in Afrika) erstmals 2006 durch den Nachweis des BTV vom Serotyp 8 auf. Bislang sind mindestens 27 Serotypen bekannt. Nach den letzten Fällen in Jahr 2009 war Deutschland von 2012 bis Dezember 2018 offiziell frei von der Tierseuche. Im Dezember 2018 jedoch wurden erste Fälle von BTV-8 Infektionen in Baden- Württemberg bestätigt.

Bayern gilt seit dem 25.06.2021 als Gebiet mit Status „seuchenfrei“ in Bezug auf Blauzungenkrankheit (BT).

Der Erreger kommt weltweit in tropischen und subtropischen Regionen vor. Die Übertragung von Tier zu Tier geschieht über blutsaugende Insekten (Gnitzen), in denen sich das Virus produktiv vermehren und längere Zeit verweilen kann. Auch in Deutschland heimische Gnitzen (Culicoides-Arten) sind geeignet. Der Infektionszyklus ist Vektor-abhängig (Gnitzenpräsenz), die Infektion erfolgt also nicht von Tier zu Tier, sondern nur über die Vektoren. Infizierte, auch nicht erkrankte Tiere können eine über Wochen andauernde Virämie aufweisen und so ein Virusreservoir bilden.

In der Regel entwickeln sich nur bei Schafen schwere klinische Symptome. Bei erkrankten Schafen sieht man häufig Entzündungen der Kopfschleimhäute. In seltenen Fällen ist auch die Zunge so stark betroffen, dass eine sichtbare Blauverfärbung auftritt. Infizierte Rinder zeigen in der Regel weniger ausgeprägte Symptome, Aborte sind häufig die einzigen Anzeichen der Blauzungeninfektion beim Rind.

Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit ungefährlich.

Anträge auf Zuschuss zu den Gebühren der Impfung gegen das Virus der Blauzungenkrankheit (BTV)

Presseanfragen

Presseanfragen richten Sie bitte direkt an die Pressestelle (Claudia Wagner, Telefonnummer 09141 902-390, E-Mail: pressestelle.lra@landkreis-wug.de). Vielen Dank.

Notfälle außerhalb der Dienstzeiten

Bei Verdacht des Auftretens einer Tierseuche außerhalb der Dienstzeiten oder an Wochenenden ist der Amtstierarzt über die zuständige Polizeiinspektion zu verständigen.

Polizeiinspektion Weißenburg             
 09141/ 8687-0

Polizeiinspektion Gunzenhausen         
09831/ 6788-0

Polizeiinspektion Treuchtlingen          
09142/ 9644-0