Eine Gruppe von Männern steht vor einer eingezäunten Weide, im Hintergrund sind Wasserbüffel zu sehen.

Aktionsprogramm Wiesenbrüterschutz: Beweidung am Storchenbiotop startet

Am Storchenbiotop in Gunzenhausen weiden seit Kurzem Wasserbüffel und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wiesenbrüter. Landrat Manuel Westphal, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes Thomas Keller sowie der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken Gerhard Wägemann haben sich nun bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin die Beweidung, die Teil des Aktionsprogramms Wiesenbrüterschutz ist, angesehen.

Fünf Wasserbüffel haben Ende April die Beweidungsfläche am Storchenbiotop, das eine staatliche Fläche des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach ist, bezogen. Weitere Tiere des Laubenzedler Landwirts Johannes Horn sollen im Juni dazukommen.  

Die Fläche vor den Toren der Stadt Gunzenhausen wurde vor 35 Jahren vom Landschaftspflegeverband als Lebensraum für den Storch angelegt. Mittlerweile erfreuen sich auch andere Tiere an dem Gelände, wie auch der immer seltener werdende Kiebitz. Durch die Beweidung soll die Pflege der Fläche vereinfacht werden, so dass ein optimaler Lebensraum für die Wiesenbrüter aber auch die hier noch anzutreffenden artenreichen Wiesenbestände erhalten werden können. Die sehr gemütlichen Wasserbüffel sind dazu bestens geeignet.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat diese Maßnahme über das Natur- und Umweltprogramm finanziert. „Mit der Beweidung hier in Gunzenhausen haben wir eine weitere Maßnahme aus dem Aktionsprogramm Wiesenbrüterschutz umgesetzt. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit den verschiedenen Partnern aus dem gesamten Landkreis etwas für den Erhalt der selten gewordenen Wiesenbrüter erreichen können“, so Landrat Manuel Westphal.

Der Erste Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz, begrüßt die Beweidung: „Wir sind froh, dass das Projekt nun endlich umgesetzt werden konnte. An dem Thema hat die Stadt Gunzenhausen seit Jahren gearbeitet, haben wir doch frühzeitig das riesige Potential für mehr Biodiversität an dieser Stelle erkannt. Nun, nach Abschluss der Altmühl-Renaturierungsmaßnahmen, hat die Sache Fahrt aufgenommen und die Entscheidungsträger haben sich auf diese natürliche Weiterentwicklung der ökologischen Qualität verständigen können. Hierfür gilt allen am Projekt Beteiligten unser Dank. Dazu sind die Tiere ein toller Blickfang und werten das städtische Naherholungsgebiet rund ums Storchenbiotop weiter auf.“

Thomas Keller, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes ergänzt: „Seit einigen Jahren existiert die Idee für eine Beweidung am Storchenbiotop. Auch weitere Flächen sind im Aktionsprogramm geplant, um den Lebensraum für die Wiesenbrüter im Altmühltal zu verbessern. Gerne unterstützen wir die Maßnahme als Wasserwirtschaftsamt und stellen die Flächen dafür zur Verfügung.“

Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken hat bei dem Beweidungsprojekt die Vorbereitung und Abstimmung übernommen. Vorsitzender Gerhard Wägemann erklärt: „Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken setzt sich seit über 30 Jahren intensiv für den Erhalt der Wiesenbrüterbestände im Altmühltal ein. Gerne haben wir bei diesem weiteren Projekt unseren langen Erfahrungsschatz bei extensiven Beweidungen eingebracht.“

Die beteiligten Akteure und auch der Landwirt bitten darum, die Tiere keinesfalls zu füttern oder die Weidefläche zu betreten.

Um den Lebensraum der Wiesenbrüter zu verbessern und zu erhalten, wird in den nächsten Wochen eine Beweidung in der Nähe von Gundelsheim erweitert. Auch bei Trommetsheim ist eine Beweidung geplant, die in Kürze realisiert werden soll.